Medienecho

Medienecho: KGIV-Mobilitätskampagne- breites Medienecho (© Volksstimme)

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Beat Hüsler, Christoph Buser, Sabine Denner und Alain Tüscher (von links) sagen: «Verkehrsprobleme schränken die KMU ein.» Bild Tobias Gfeller

«Selbstverständliches läuft nicht»
Liestal | Gewerbevereine mit Forderungskatalog zum Strassenverkehr

Die Baselbieter Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine lanciert eine Mobilitätskampagne und reicht bei der Regierung Einen Forderungskatalog für eine verbesserte Mobilität auf den Strassen im Kanton ein. Der Ton ist bewusst milde gewählt.

Tobias Gfeller
«Das sollte doch selbstverständlich sein», sagt ein Journalist mit fragendem Unterton. Der Gesch.ftsführer der Baselbieter Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV), Christoph Buser, nickt, lächelt süffisant und meint: «Ja, die Forderungen sind selbstverständlich, aber eben doch nicht selbstverständlich. Leider läuft das Selbstverständliche nicht.»
Gemeint waren an der gestrigen Medienkonferenz im Haus der Wirtschaft in Liestal die ersten beiden der insgesamt fünf Forderungen, die der KGIV an die Baselbieter Regierung stellt und kommende Woche im Detail einreichen wird: «Die Baustelleninformationen
sind rechtzeitig zu kommunizieren; der Verkehrsfluss ist zu wahren.» Das System auf den Strassen kollabiere, warnt Buser.
Bei den Baustellen vermisst der Wirtschaftskammer- Direktor einen stärkeren Dienstleistungsgedanken, sei es mit technologischen Systemen oder frühzeitigen Gesprächen mit betroffenen Gewerbebetrieben.
Baustellen, Verkehrsüberlastungen und fehlende Parkplätze seien für das Gewerbe schädlich. «Unsere KMU stehen tagtäglich im Stau», klagt KGIV-Präsident Beat Huesler, seines Zeichens Präsident von «kmu Muttenz». Auf den Punkten drei bis fünf fordert der KGIV den Ausbau von Echtzeit-Verkehrsinformationen, die Sicherstellung von Parkplätzen und dass Verkehrs-Neubauprojekte zügig vorangetrieben werden. Das Thema Mobilität beschäftige das Gewerbe seit Jahren, so Huesler. «In der Bevölkerung wird es aber noch immer nicht wahrgenommen.» Verkehsrprobleme schränken ein Deshalb werde man vonseiten des Gewerbes wieder aktiv. Bereits 2013 preschten die Wirtschaftskammer und mit ihr bürgerliche Landräte mit einem 5-Punkte-Plan zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur entlang der Autobahn A2 vor. «Man hat das Gefühl, seitdem ist nichts passiert», klagt Buser. Es fehle der absolute Wille, vor allem in der Verwaltung der Baudirektion, in der zu wenig koordinativ gearbeitet werde. Im Vergleich zu 2013 kommen die jetzigen Forderungen milde daher.
Auch in der Formulierung. «Ganz bewusst», sagt Huesler. «Wir wollen damit das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Probleme der KMU im Bereich Verkehr stärken.
» Alain Tüscher, Präsident des Gewerbevereins Budendorf und Umgebung, betont, dass es nicht darum gehe, den öffentlichen und den motorisierten Individualverkehr gegeneinander auszuspielen. Auch nicht links gegen rechts. «Wir brauchen ein Konzept für die ganze Region. Wir müssen auch die Jungen für einen guten Weg in die Zukunft sensibilisieren.» Die Verkehrsprobleme rund um Basel bis nach Liestal belasten auch die Oberbaselbieter Gewerbe, verrät Tüscher. «Sie trauen sich gar nicht mehr nach Basel, weil es fast nicht möglich ist, vereinbarte Termine einzuhalten und weil es dafür viel zu viel Zeit bräuchte.» Die Oberbaselbieter Handwerker würden so in ihrem Tätigkeitsfeld eingeschränkt und könnten nicht einmal mehr im ganzen Kanton aktiv sein, mahnt Christoph Buser. «Ihr Einzugsgebiet wird kleiner, das Wachstum dadurch eingeschränkt.
»Hoffnung haben die Gewerbevertreter ausgerechnet in den neuen grünen Baudirektor Isaac Reber. «Ich kenne ihn so, dass er diese Sachen entgegennimmt. Die Frage ist dann, was am Ende herauskommt», meint Buser. Alain Tüscher sieht im neuen Baudirektor sogar eine Chance für die Anliegen des Gewerbes. «Die Partei ist nicht wichtig. Er hat Know-how und Führungsstärke.
Nur das zählt.»

Übergabe des Mobilitäts-Forderungskatalogs der Baselbieter Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV) an die Baselbieter Regierung:

KGIV Übergabe Forderungskatalog

KGIV Forderungskatalog